Stadtbild-Aussage des Bundeskanzlers - Reaktion des DCV

Seit letzter Woche ist in Deutschland das Zusammenleben in unserer Vielfaltsgesellschaft in den Fokus gerückt.
Viele Menschen – darunter Personen, die in Deutschland geboren sind oder seit vielen Jahren hier leben, fühlen sich durch die Aussagen verständlicherweise angegriffen. In den vergangenen Tagen gab es Demonstrationen, aber auch Wortmeldungen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die die Aussagen des Bundeskanzlers kritisierten und dem beschriebenen Szenario ein anderes Bild des Zusammenlebens entgegenstellen. Der Deutsche Caritasverband setzt sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein, weshalb sich auch die Präsidentin des DCV, Eva Maria Welskop-Deffaa, in einem Statement zu Wort meldete, das unter anderem vom Stern aufgegriffen wurde:
„Wo andere von ‚Stadtbild‘ sprechen, sehen wir als Caritas den Sozialraum: Anstelle einer Politik, die ihren Auftrag aus einer von Vorurteilen geprägten Optik ableitet, setzen wir uns dafür ein, Begegnungsräume für alle zu schaffen. Nur auf diese Weise kann eine offene Gesellschaft des Miteinander und Füreinander erhalten werden.
Die Träger sozialer Dienste und Einrichtungen, Kirchen und Vereine machen seit Jahren vor, was zu tun ist. Gerne erläutern wir denen, die diese Arbeit nicht kennen, wie sie funktioniert. Sie wirkt besser und nachhaltiger für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft als die Monochronisierung einer Fassade, hinter der sich bunte Vielfalt offenbar verstecken soll.
Streetwork und Straßenambulanz, Allgemeine Sozialberatung und Sozialstationen, Bahnhofsmissionen, offene Kinder- und Jugendarbeit, Suchthilfe und Migrationsberatung, aber auch die inklusive Arbeit unserer Kitas, Altenheime, Sozialkaufhäuser und Werkstätten – sie alle leisten einen Beitrag für den stabilen Sozialraum, in dem jeder willkommen ist und sich alle sicher fühlen können.“
Mit diesem Verständnis von gelebter Vielfalt möchten wir als Caritas weiterhin sichtbar machen, was tagtäglich in unseren Einrichtungen und Projekten gelingt – und wofür wir gemeinsam stehen: für ein solidarisches Miteinander in einer offenen Gesellschaft.
Text: Caritasverband für die Diözese Hildesheim e.V.
Magdalena Kruse & Zi Jia Nghiem, Referat Migration und Integration