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Gottesdienst zum Welttag der Armen

Datum:
Termin: 25.11.18

Einladung zum Gottesdienst am 25. November um 10:30 Uhr in der kath. Kirche St. Otto in Lauf

Zum Welttag der Armen

Welttag der Armen 2018

Gegen gesellschaftliche Ausschließung

Bereits zum zweiten Mal begeht die katholische Kirche Ende November 2018 den „Welttag der Armen“. Papst Franziskus lädt diesmal 3.000 arme und obdachlose Menschen aus Rom und Umgebung in den Vatikan ein, um mit ihnen zu Mittag zu essen und ihnen zuzuhören. Der Welttag der Armen ist seine Initiative, mit der er durch die ganze Kirche für die Armen in der Welt die von Gott gegebene Zusage in die Tat umsetzen will, dass ihnen geantwortet wird, wenn sie schreien, und das sie befreit werden sollen aus ihrer Not (Psalm 34,7 – vgl. Botschaft von Papst Franziskus zum Welttag der Armen). Franziskus legt allen ans Herz, den Armen wirklich zuzuhören und sich von ihnen innerlich berühren zu lassen, denn „Die Armen sind die ersten, die Gottes Anwesenheit erkennen und Zeugnis von seiner Nähe in ihrem Leben geben können“ (ebd.). 

Armut ist auch in Deutschland eine bittere Wirklichkeit. In Deutschland ist jeder Fünfte von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. 2016 traf das auf 16 Millionen Menschen zu, was einem Anteil von 19,7 Prozent der Bevölkerung entspricht, wie das Statistische Bundesamt Ende 2017 mitteilte. In der gesamten Europäischen Union lag der Anteil mit durchschnittlich 23,5 Prozent höher. Von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht ist, wessen Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt, wer von erheblichen materiellen Entbehrungen betroffen ist oder in einem Haushalt mit geringer Erwerbstätigkeit lebt.

16,5 Prozent der deutschen Bevölkerung sind den Angaben nach von monetärer Armut bedroht – verfügen also über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. 2016 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei monatlich 1064 Euro, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2234 Euro.

Kinder- und Altersarmut sind besonders harte Seiten des Problems.

Mit den geringeren finanziellen Möglichkeiten sind signifikant weniger Chancen in allen Lebensbereichen verbunden, wie Bildung, Wohnen und gesellschaftliche Integration. Erdrückend wird die Not, wenn Menschen ihre Hilfe zum Lebensunterhalt heranziehen müssen, um die Wohnung bezahlen zu können und nicht obdachlos zu werden. So kann es sein, dass auch in Deutschland Menschen hungern müssen. 

Katholische Kirche und Caritas im Nürnberger Land haben zu diesem Thema eine Umfrage unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Ratsuchenden gestartet und nachgefragt, was Armut im Nürnberger Land konkret bedeutet und wie hier vor Ort mehr gesellschaftliche Solidarität gelebt werden kann. Die gegebenen Antworten hierzu werden auf der Homepage der Caritas veröffentlicht. Ein Gottesdienst in St. Otto/ Lauf am 25. November um 10.30 Uhr und auch die Aktion Eine Million Sterne auf dem Laufer Marktplatz werden sich dieses Jahr mit dem Thema Armut beschäftigen. 

Deutlich werden vor allem die tiefe Scham der und vor den Armen und die tiefe Kluft zwischen den armen und den reichen Menschen in unserer Gesellschaft. Es nützt nichts, über Armut zu reden, wenn wir nicht gleichzeitig den unermesslichen Reichtum thematisieren. Gesellschaftliche Solidarität ist mehr als nur ein Wort. Sie funktioniert ganz sicher nicht ohne Verzicht und ohne Teilen. Und die Gesellschaft wird wohl über kurz oder lang zerbrechen, wenn ihre Mitglieder nicht anfangen, sich in Respekt und Würde zu begegnen, statt sich möglichst aus dem Weg zu gehen. 

Papst Franziskus hat in seinem apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ daran erinnert, dass „wir heute ein Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung“ sagen müssen. „Es ist unglaublich“, so der Papst, „dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht. Das ist Ausschließung.“