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Borderline-Trialog

Datum:
Termin: 12.11.09 19:15 - 21:00
Ort:
Gruppenraum der Beratungsstelle für seelische Gesundheit
Gartenstr. 23
Hersbruck

Informationsrunde an der Beratungsstelle für seelische Gesundheit in Hersbruck

Von der Borderline-Störung sind etwa 1 – 2 % der Bevölkerung betroffen. Frauen sind mit 70 – 75 % in der Mehrheit. Die Beratungsstelle für seelische Gesundheit von Caritas und Diakonie bietet neben fortlaufenden Beratungen ab Oktober einen Borderline-Trialog an. Trialog ist der Austausch zwischen Angehörigen, Betroffenen und Fachleuten, um mit dieser Erkrankung besser umgehen zu lernen.

Von der Borderline-Störung sind etwa 1 – 2 % der Bevölkerung betroffen. Frauen sind mit 70 – 75 % in der Mehrheit. Die Beratungsstelle für seelische Gesundheit von Caritas und Diakonie bietet neben fortlaufenden Beratungen ab Oktober einen Borderline-Trialog an. Trialog ist der Austausch zwischen Angehörigen, Betroffenen und Fachleuten, um mit dieser Erkrankung besser umgehen zu lernen. Obwohl „Borderline – Störung“ inzwischen kein Fremdwort mehr ist, haben viele Menschen nur eine unklare Vorstellung darüber, was das genau ist.

Christina Gietl, Leiterin der Beratungsstelle, erläutert typische Kennzeichen: „Die gängige Diagnosestellung orientiert sich an neun Kriterien, von denen mindestens fünf zutreffen müssen. Eines davon ist impulsives Reagieren ohne Abwägung einer Selbstschädigung. Das kann den Umgang mit Geld, Essen, mit dem Partner, mit Drogen oder auch das Verhalten im Straßenverkehr betreffen. Häufig kommen Selbstverletzungen oder Suizidabsichten vor. Wichtige zwischenmenschliche Beziehungen sind wahren Zerreißproben ausgesetzt, weil Borderline-Persönlichkeiten große Stimmungsschwankungen und eine schlechte Kontrolle über ihre Wut mitbringen. Manchmal ist das kombiniert mit großer Angst, verlassen zu werden. Unter Belastungssituationen können sich Betroffene regelrecht verfolgt fühlen und sie reagieren entsprechend misstrauisch. Wenn man diese Auflistung hört, fallen einem zu einigen Symptomen gleich ein paar Zeitgenossen ein. Aber wer seine Wut nicht zügeln kann oder Verlassenheitsängste hat, ist nicht automatisch ein Borderlinepatient! Häufig höre ich als Reaktion auch einen tiefen resignierten Atemzug, der die bange Frage ausdrückt, ob dieses Chaos denn bewältigt werden könne. Die Antwort ist „ja“, aber der Aufwand ist groß. Es gibt Behandlungsmöglichkeiten. Grundlage einer guten Behandlung ist grundsätzlich gegenseitiges Verstehen. Der Kontakt mit Borderline-Persönlichkeiten ist zeitweise sehr aufwühlend und schwierig. Umgekehrt fühlen sich Betroffene häufig nicht verstanden, sehr einsam und fremd auf der Welt.

Der Borderline-Trialog setzt daher bei den Begegnungen zwischen Fachleuten, Angehörigen und Borderline-Betroffenen an. Er ist ein Austausch darüber, wie diese Erkrankung und die Kontakte miteinander erlebt werden. Jede/r äußert sich aus seiner persönlichen Sichtweise heraus. Ziel ist es, das Verständnis zwischen den drei verschiedenen Teilnehmergruppen zu verbessern. Die Teilnahme ist freiwillig und es werden feste Gesprächsregeln vereinbart. Alle Teilnehmer haben einen gleichberechtigten Stand. Insgesamt sind fünf Abende vorgesehen, die auch einzeln besucht werden können. Beim ersten Treffen legen die Teilnehmer die Schwerpunktthemen für die Folgetermine fest. Themenbeispiele aus anderen Borderline-Trialogen sind „Angst“, „Schuldgefühle“, „wie funktioniert DBT (eine verhaltenstherapeutisch fundierte Behandlungsform)“, „Notfallkoffer“ oder „Wünsche an Angehörige“. Die Abende werden von zwei Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle moderiert. Der Kommentar eines Teilnehmers aus dem Vorjahr: "Das ist informativer als ein Semester Vorlesungen an der Uni".

Beginn ist Donnerstag, 08.10.2009, 19:15 – 21:00 Uhr im Gruppenraum der Beratungsstelle, Gartenstr. 23, Hersbruck. Die Folgetermine: 15.10., 29.10., 12.11., 26.11.09. Anmeldung ist nicht erforderlich. Information unter: 09151 – 2019.