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Wort zum Nachdenken - Wochenende 27./28.01.24

Herr Dr. Groß
Datum:
Veröffentlicht: 25.1.24
Von:
Verena Gebhard

Bleib ruhig! Behalt die Nerven!

… und ähnliche Worte hören wir oft, wenn uns etwas Sorgen bereitet.

Noch so ein Klassiker: „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“ Wenn wir immer gleich in Panik geraten würden, wenn etwas nicht ganz so läuft, wie es soll, hilft das niemandem. Dann ist es in der Tat am praktischsten, sich zu beruhigen, kurz zu besinnen und sich klar zu machen, dass viele Dinge auch einfach mal gut ausgehen, wir nicht für alles die Verantwortung tragen und auch nicht immer alles ändern können.

Manche Ereignisse treffen uns aber tiefer und erschüttern uns in unseren Grundfesten. Ein Unglück in unserem Bekanntenkreis, ein Todesfall in der Familie, eine schwere Krankheit, eine Trennung. Da helfen solche einfachen Sprichwörter nicht weiter und es ist gut, zur Ruhe zu kommen, sich Zeit zu nehmen, sich von Fachleuten helfen zu lassen.

In den kleinen Sorgen des Alltags und den großen Schicksalsschlägen kann auch eine persönliche Spiritualität weiterhelfen. In der Kirche nennt man das Glaube. Es geht um Erfahrungen des Angenommenseins und der Resonanz, die uns helfen, uns auch in schwierigen Lebenslagen wieder neu und positiv auszurichten.

Eine persönliche Spiritualität fällt nicht vom Himmel, wenn wir sie brauchen, sondern sie muss zeitlebens gepflegt werden. Dazu gibt es viele Möglichkeiten: an einem ruhigen Ort (warum nicht auch mal in einer Kirche) spüren, dass man vom Leben (von Gott?!) getragen ist; Dankbarkeit wahrnehmen für das Gute, was einem/r geschenkt wurde; Hoffnung zulassen, dass die Probleme sich lösen werden. So etwas kann man immer wieder üben und es wird irgendwann zu einer inneren Haltung. Es lohnt sich, dafür Zeit und Kraft einzusetzen.

Mit einer Grundhaltung von Zuversicht, Dankbarkeit und Hoffnung kann man sich leichter den kleinen und großen Problemen im Leben stellen.

Text: Dr. Michael Groß