Eine Million Sterne 2023 Für Klimaschutz der allen nutzt

Ohne Verzicht keine Hoffnung
Dabei werden auf dem Laufer Marktplatz beim Schein hunderter Kerzen jährlich Themen aufgegriffen, die auf die Notwendigkeit des sozialen Zusammenhalts in der Gesellschaft aufmerksam machen.
„Klimaschutz der allen nutzt“ ist das Jahresthema des Deutschen Caritasverbandes. Der Sozialverband weist darauf hin, dass die großen Migrationsbewegungen unserer Zeit Ergebnis des Wohlstandes der Industrienationen auf Kosten des globalen Südens sind. Durch die Ausbeutung der Natur und den menschengemachten Klimawandel werden immer größere Teile der Erde unbewohnbar. Und auch in Westeuropa werden die Hitzesommer in der Rangliste der Todesursachen immer wichtiger. Das sei der Grund, warum die Caritas sich für den Klimaschutz stark mache, wie Vorstand Michael Groß erklärte. Treibhausgasausstoß und Einkommen sind in Deutschland deutlich aneinander gekoppelt: während die Ärmsten in Deutschland jährlich 2 Tonnen CO2-Ausstoß verursachen, sind es bei den Reichsten 90 Tonnen. Das Klimaziel ist 1 Tonne pro Person und Jahr. Es führe daher kein Weg daran vorbei, das eigene Konsumverhalten zu überdenken.
Sarina Eckhoff von Fridays for Future beleuchtete die Paradoxie unseres Konsumverhaltens, mit dem wir die unberührte Natur zerstören, die wir uns für unsere Entspannung erhoffen. Franziska Grashey von der Armutsberatung der Caritas erzählte Fallbeispiele von Menschen, die eher unfreiwillig dazu gezwungen sind, mit ganz wenig zurecht zu kommen: Sie sprach auch vom sinnlosen Energieverbrauch beim Heizen billiger und schlecht gedämmter Sozial-Wohnungen.
Die katholische Gemeindereferentin Gabriele Netal-Backhöfer beschrieb die menschlichen Verdrängungstendenzen gegenüber unangenehmen Wahrheiten und den Versuch wirtschaftsliberaler und rechtspopulistischer Kräfte, durch die Hoffnung auf noch mehr Konsum und das Schüren von Ängsten vom eigentlichen Problem abzulenken: eine Zukunft für den Planeten Erde könne es nur geben, wenn wir auf Dinge verzichten. Damit seien aber zugleich Entschleunigung und mehr Lebensqualität zu gewinnen.
Musikalisch untermalt wurde die Aktion vom Projektchor von St. Otto.
Text: Dr. Michael Groß