Aktion "Eine Million Sterne" auf dem Laufer Marktplatz

Verantwortung für Demokratie - Mut zeigen
Ein Helferteam hatte kunstvoll Kerzen in der Form eines Sterns aufgestellt und dazu das Wort „Frieden“ gesetzt. In einer international wie national wenig friedvollen Zeit setzt das ein hoffnungsvolles Zeichen und lässt einen Blick auf die Kernbotschaft des Weihnachtsfestes – und Friede auf Erden den Menschen – zu.
Zum 14. Mal hatten die Caritas im Nürnberger Land und die Pfarrei St. Otto zur Aktion „Eine Million Sterne“ auf den Oberen Marktplatz der Kreisstadt eingeladen und diese unter das Motto „Mut zeigen für unsere Demokratie“ gestellt. Ordner verteilen Kerzen an die, die im Kreis um das Sternenbild einen Platz eingenommen haben. Zahlreiche Passanten gehen vorbei, halten inne, strecken neugierig den Kopf nach vorne und bleiben stehen. Bis zum Ende werden es knapp 100 sein, die zuhören, mitsingen und damit ein Zeichen für ein gesellschaftliches Miteinander und für Solidarität zu setzen.
Zum Auftakt erinnerte Ursula Claasen an den Jahrestag des Grundgesetzes. Die Pastoralreferentin im Seelsorgebereich Pegnitztal verbindet damit „das Geschenk der Demokratie“. Und zeigt wenig später das Gegenbild auf. „ Wo die Demokratie abgeschafft wird, werden die Menschenrechte mit Füßen getreten.“ Claasen hatte aber auch die Gegenwart im Blick. Angesichts immer wieder auftretender Spaltungstendenzen appellierte sie: „Reden wir miteinander, halten wir die Meinungen anderer aus und achten wir die anderen“.
Michael Groß, Geschäftsführer des Caritasverbandes Nürnberger Land, blickte auf die plakativen Aussprüche, wie „Deutschland den Deutschen“, „Ausländer nehmen uns die Arbeit weg“ bis hin zu „Bürgergeldempfänger sind zu faul zum Arbeiten“, und widerlegte sie mit treffenden Argumenten. „Unsere Aufgabe besteht darin den Mut aufzubringen und klar zu sagen, wofür wir stehen“, so Groß zum Abschluss seiner Ansprache.
Caritasmitarbeiterin Franziska Grashey lud die Teilnehmenden ein, als Christen und Mitglieder der Gesellschaft Stellung zu beziehen. „Die schweigende Mehrheit muss anfangen zu reden, sonst geht die Freiheit verloren“, so die Leiterin der Sozialberatung der Caritas.
Am Ende erklang noch ein Friedenslied. „Schalom Chaverim (Friede den Freunden) ist ein hebräisches Lied. Ich weiß nicht für oder gegen wen ich sein soll“, so Vorsänger Michael Spannring, „aber ich weiß, dass ich für den Frieden bin!“ Die klare Ansage mit dem Wunsch nach Frieden erhielt noch ein Wort der Hoffnung von Mutter Teresa das mit der Zuversicht endet: „Trotzdem. In dieser Welt will ich mutig sein und für eine demokratische Gesellschaft eintreten.“
Text: Hans-Peter Miehling